Chai Chillum Chapatti
Das Leben am Fuss des Himalayas
Samstag, 15. Mai 2010
VON HUI BIS PFUI

Ich wachte auf mit superguter Laune. Die Sonne schien, der Himalaya war zu sehen, die Vögel zwitscherten, die Hühner gackerten und die Affen machten Liebe auf den Pinien. Unsere Gäste waren auch schon wach, sie hatten ungefähr 16 Stunden gepennt, nach einer langen Zugfahrt rauf von Varanasi. Nach der morgendlichen Routine (Hühnerstall saubermachen, Hühner rennen lassen, Kaffe trinken usw.) kam Patrick vorbei, ein Franzose der hier schon seit Monaten abhängt und zu meinem Glück Computerexperte ist und mein Laptop von sämtlichen Viren und Würmern befreit hat.

Als dann wie jeden Tag pünktlich um 11 der Strom ausfiel begaben wir uns dann hoch ins Dorf, assen Bread Pakore mit Bang Sosse und teilten uns eine Flasche Bier in Batschi's Shop. Als ich wieder zu hause ankam, verkündeten mir unsere Gaeste, dass sie heute ausziehen würden, weil sie Durchfall hätte und ein Zimmer mit Klo drin brauchte. Naja, stell ich mir doch unbequem vor, tausend Mal in der Nacht vom Hochbett runterzuklettern, weil man kacken muss. Und dann, wie vom heiteren Himmel schlug meine Laune um. Alles kotzte mich an. Woran das wohl lag? Am Mond? Weibliche Energie Umschwankung? Hmpf... Keinen Bock mich meiner Recycle Art zu widmen (dem entsprechend sahen meine Werke dann auch aus) und auch keinen Bock die Texte über die Käffer hier drum rum für die Webpage zu verfassen, obwohl ich mich doch freuen sollte, nun endlich eine bezahlte Tätigkeit gefunden zu haben. Dann kam auch noch der Kater von einer seiner Liebesattacken besessen, maunzte und schnurrte um mich rum und latschte andauernd über die Tastatur. So. Laptop zu. Alles Wurscht!

Nach Ewigkeiten kam dann auch Baba zurück. Endlich konnte ich meine schlechte Laune an einem Menschen rauslassen. Wie gemein! Er meinte dann nur: „Ich massier dich heute abend“ Hatte wohl ein schlechtes Gewissen, weil er den ganzen Nachmittag mit diesem reichen Goatypen in Batschi's Shop abgehangen hatte. Auch gut!