Chai Chillum Chapatti
Das Leben am Fuss des Himalayas
Montag, 31. Mai 2010
So. Ich weiss zwar nicht, ob jemand meinen Blog liest. Falls sich jedoch jemand gewundert haben sollte, warum ich so lange nichts geschrieben habe liegt es daran, dass bei einem Superunwetter der Blitz in die Telefonleitung eingeschlagen hat. Wie sich heute herausgestellt hat, sind 12 Modems oder so hier im Dorf deswegen kaputt gegangen. Toll! Also warten, bis ich mit meinem neuen Modem an der Reihe bin. Jetzt sitz ich hier im Posh Mohan Internet cafe. Ich habe naemlich online einen Flug nach Spanien gekauft und zwar genau zu dem Zeitpunkt, als der Blitz eingeschlagen hat. Ich habe jetzt keine Ahnung ober der gebucht worden ist oder nicht. Vom Bankkonto ist noch nichts runter gegangen, diese tollen Leute von best2fly antworten nicht auf meine unzaehligen Mails und die angebliche Kundennummer funktioniert nicht! WARUUUUM!!!!!! Und nun?
Kann mich schon gar nicht mehr erinnern was hier alles passiert ist.... den Huehnern geht es auf jeden Fall gut. Nur eins, das nenne ich jetzt einmal das Blechtrommelhuhn, hat wohl beschlossen nicht erwachsen zu werden. Waehrend seine Kollegen schon aussehen wie Huehner, mit Federn und so, ist das Blechtrommelhuhn genauso flauschig, eierfoermig und schwanzlos wie am ersten Tag.




Donnerstag, 27. Mai 2010
Endlich habe ich es einmal wieder geschafft aus dem Haus rauszukommen. Muss manchmal doch sein. Eigentlich wollten wir Giancarlo im Moonlight Guesthouse besuchen. Er war zwar nicht da, aber dafür war Nethalie, meine israelische Freundin, wieder aus dem bei 47 Grad brodelnden Dehli zurück. Sie stellt Silberschmuck her und musste nach Dehli, um es jemandem mitzugeben, der die Ware dann dort verkauft. Kein normaler Mensch geht um diese Jahreszeit nach Dehli, wenn es nicht unbedingt sein muss. Danach sind wir noch bei Batschi auf ein Bierchen eingekehrt. Steven und Michel sassen drin und Steven war einmal am Anfang eines Alkoholexzesses. Schlimm, wie Alkohol wirklich gute Menschen zu Monstern mutieren lässt. Ein lallender Pseudobaba sass an einem Tisch nebenan. Mit dem Geld, das ihm gutgläubige Menschen für seinen spirituellen Weg geben, kauft er sich dann eine Pulle local Schnaps. Das ist das billigste Zeug, das man hier bekommt. Von vielen habe ich schon gehört, dass der Fusel bei regelmässigem Konsum zur Blindheit führt. Prost!
Michel ist dann noch mit uns runter und wir haben uns den Doku "Earthlings" angeschaut. Harter Film, aber ich finde jeder sollte mindestens einnmal dazu zwingen ihn anzuschauen.




Mittwoch, 26. Mai 2010
Ganz mieser Tag heute.... schlechte Laune usw.
Es wird Zeit an meine an die Rückkehr nach Europa zu denken, das Geld reicht vorne und hinten nicht. Pffff.... Also habe ich schön im Internet gesurft (solange es die Electric City erlaubt hat) um nach Saisonjobs für den Sommer zu schauen. Bin dafür wahrscheinlich sowieso wieder einmal zu spät dran. What to do....
Zum Glück kam dann ein netter Mensch zu Besuch. Peinlich ist nur, dass ich noch nicht einmal weiss, wie er heisst. Ein Franzose, der gerade ein Buch über Babas und Charas schreibt und meinen Baba schon einmal interviewt hatte. Er blieb zum Abendessen. Sehr interessanter Mensch. Er war auch nicht gut drauf, aber irgendwie haben wir es geschafft uns gegenseitig auszugleichen. Supi!
Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen keine Hühnergeschichten mehr aufzuschreiben, aber ich komme einfach nicht drum rum, denn es war schon wieder das nächste Drama am Start. Baba hatte heute einen robusten Stahlkäfig gekauft, damit die Hühner nun endlich draussen schlafen können. Denn seit der Geschichte mit dem fiesen Wiesel stand meine Konstruktion samt Bewohnern im Wohnzimmer. Natürlich haben wir das Ding gleich ausprobiert. Es war schon dunkel und plötzlich hörten wir wildes Gegacker von draussen. Als ich raus rannte, sah ich gerade noch eine fette Katze wegrennen. Aha! Aber die konnte ja höchstens durch die Maschen nach den Kücken fischen. Trotzdem frage ich mich: Wozu habe ich eigentlich Hunde? Faule Schmarotzer! Ausser Fressen, Schlafen und Nachwuchs produzieren tun sie NIX!
Als ich die Kücken dann nachzählte waren es nur noch sieben. Zuerst dachte ich, wir hätten eins draussen nach dem täglichen Chickenrun vergessen, oder jemand hatte ein Kücken gekidnapped, aber nach Babas erweiterter Detektivarbeit stellten wir schliesslich fest, das diese fette Katze es doch tatsächlich geschafft hatte ein Kücken durch eine Stahlmasche zu ziehen. Das Beweisstück waren einige, dünne Federn, die am und unter dem Gitter versteckt klebten. Der Kopf passte wahrscheinlich schon durch, aber der Rest? Baba meinte, es sei schon möglich, wenn das Tier schon tot sei und dessen Körper erschlafft war. Manno, das arme Ding! Und die anderen erst, was für eine Horrorshow für ein Huhn, zuzusehen wie ein Genosse von einem Monster ermordet und verschleppt wird! Also schläft der Rest der Mannschaft weiterhin im Wohnzimmer, bis sie gross genung sind und nicht mehr so appetitlich für Katzen aussehen. Gute Nacht.