17. Mai 10 | uma devi
Grosser Plan gestern: Zum Einkaufen in die Stadt fahren. Als wir dann endlich einmal startbereit waren und zur Tür rausgingen kam Michel gerade auf dem Motorrad angefahren. Ein guter Freund, der auch aus Süddeutschland kommt, hier schon ewig lebt, und mich stark an meinen Schwager erinnert. Also, wieder rein, Lemongrass Tee kochen, rauchen und tratschen. Dann schafften wir es doch noch loszuzischen und Baba und ich sind lecker essen gegangen. Tandoori Naan und Shahi Paneer, Yummy! Alle Einkäufe ganz schnell erledigt, d.h. so schnell, wie es hier geht. Abends kam mein zukünftiger Chef Manish vorbei und wir haben eine Flasche Vodka "Magic Moments" aufgemacht. Ausser dem gibt es noch die Marke "White Mischief", klingt nicht so einladent, schmeckt auch nicht so dolle. Dann war es auf einmal schon neun Uhr und wir haben doch glatt verpennt uns bei Mohan´s den Film reinzuziehen. Auch nicht weiter schlimm, hab ich ja schon 2 Mal gesehen. Für die Jam Morgen steht folgendes auf dem Programm: Pizza Samosa (so eine Art Pizzataschen), Papas arrugadas con mojo, Nudelsalat mit homemade Mayo, Sandwiches, Tikka (Vegburger) mit Salat und Hummus.
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16. Mai 10 | uma devi
Gestern wurde ich wach, weil ich draussen Geräusche hörte. Da war jemand. Huch, wie spät war es denn? War das schon die Wasserfrau?
...Wohl kaum, eine männliche Stimme führte ein angeregtes Gespräch mit Pushpa, unserem Kater. "Ohhh pushpaaa, arrr you changriiiiii??" Patrick stand vor der Tür, es war tatsächlich schon fast neun. Rekord!
Die "electric city", wie der Strom hier von nicht englisch sprechenden Indern oft genannt wird, fiel eine halbe Stunde früher aus als sonst. Patrick zog nach der morgendlichen Cola ab, Baba ging hoch ins Dorf die Lage checken und ich beschloss einen Grossputz in der Küche zu starten. Als ich das Küchentuch hochnahm, wo wir unser Geschirr drauf trocknen lassen, entdeckte ich einen Skorpion in einer nicht gerade freundlichen Körperhaltung. Dumme Dinger! Ich überwand mich und stülpte ein leeres Einmachtglas über ihn, was mich sehr stolz machte. Ich rief Baba, der inzwischen gegenüber in Haridwar´s kleinem Laden sass und Dorfweisheiten austauschte. Er nahm das Glas mit rüber und überreichte es Haridwar als Geschenk. Keine Ahnung, was mit dem Skorpion dann weiter passiert ist. Hoffentlich hat ihn keiner tot gemacht. Die Skorpione können schliesslich auch nichts dafür, dass sie Skorpione sind, und wir Schiss vor ihnen haben.
Am Nachmittag zog es mich dann auch nach draussen, und ich bin hoch zum Mohan Cafe, das ist der fesche In-Laden im Dorf, um einmal wieder unter die Leute zu kommen. Vor dem Eingang traf ich auf Patrick und Dominic. Dominic ist auch Franzose, und lebt schon seit 20 Jahren oder so hier. Beide sahen ziemlich stoned aus. Sie hatten Spaghetti mit Charas Ghee zum Mittag gehabt. Kleine Erläuterung: Charas = Nordindischer Hasch und Ghee = Geklärte Butter. Dann kam noch ein dritter Franzose hinzu, auch ein ansässiger Old-timer und die Sache wurde immer lustiger. Wir beschlossen vielleicht dann doch einmal auf einen Chai in den leeren Laden zu gehen. Hinzu kam eine junge Chinesin, die Sachen über Computerkram in China erzählte. Hihi, klang tatsächlich wie chinesisch für mich!
So, und nachdem unser Yak Käse nun alle ist, muss ich mir neue Snacks für unsere Jam Sessions überlegen. Bisher haben wir die immer Samstags veranstaltet, aber da Mohan´s Sonntags zu hat, haben wir den Event umverlegt. Ausserdem zeigen sie dort diesen Samstag einen Film, den kreative Nicht-Inder, die hier leben gemacht haben. Dominic spielt Baccus, die Hauptrolle.
Also bitte, kulinarische Anregungen sind mehr als willkommen! Es dürfen nur keine Gourmet Zutaten drin sein, die hier unfindbar sind und man sollte dazu auch keinen Ofen brauchen, haben wir nämlich nicht. Ein Ofen ist hier eh nicht empfehlenswert , wenn man die Electric City Ausfallquote in betracht zieht.
...Wohl kaum, eine männliche Stimme führte ein angeregtes Gespräch mit Pushpa, unserem Kater. "Ohhh pushpaaa, arrr you changriiiiii??" Patrick stand vor der Tür, es war tatsächlich schon fast neun. Rekord!
Die "electric city", wie der Strom hier von nicht englisch sprechenden Indern oft genannt wird, fiel eine halbe Stunde früher aus als sonst. Patrick zog nach der morgendlichen Cola ab, Baba ging hoch ins Dorf die Lage checken und ich beschloss einen Grossputz in der Küche zu starten. Als ich das Küchentuch hochnahm, wo wir unser Geschirr drauf trocknen lassen, entdeckte ich einen Skorpion in einer nicht gerade freundlichen Körperhaltung. Dumme Dinger! Ich überwand mich und stülpte ein leeres Einmachtglas über ihn, was mich sehr stolz machte. Ich rief Baba, der inzwischen gegenüber in Haridwar´s kleinem Laden sass und Dorfweisheiten austauschte. Er nahm das Glas mit rüber und überreichte es Haridwar als Geschenk. Keine Ahnung, was mit dem Skorpion dann weiter passiert ist. Hoffentlich hat ihn keiner tot gemacht. Die Skorpione können schliesslich auch nichts dafür, dass sie Skorpione sind, und wir Schiss vor ihnen haben.
Am Nachmittag zog es mich dann auch nach draussen, und ich bin hoch zum Mohan Cafe, das ist der fesche In-Laden im Dorf, um einmal wieder unter die Leute zu kommen. Vor dem Eingang traf ich auf Patrick und Dominic. Dominic ist auch Franzose, und lebt schon seit 20 Jahren oder so hier. Beide sahen ziemlich stoned aus. Sie hatten Spaghetti mit Charas Ghee zum Mittag gehabt. Kleine Erläuterung: Charas = Nordindischer Hasch und Ghee = Geklärte Butter. Dann kam noch ein dritter Franzose hinzu, auch ein ansässiger Old-timer und die Sache wurde immer lustiger. Wir beschlossen vielleicht dann doch einmal auf einen Chai in den leeren Laden zu gehen. Hinzu kam eine junge Chinesin, die Sachen über Computerkram in China erzählte. Hihi, klang tatsächlich wie chinesisch für mich!
So, und nachdem unser Yak Käse nun alle ist, muss ich mir neue Snacks für unsere Jam Sessions überlegen. Bisher haben wir die immer Samstags veranstaltet, aber da Mohan´s Sonntags zu hat, haben wir den Event umverlegt. Ausserdem zeigen sie dort diesen Samstag einen Film, den kreative Nicht-Inder, die hier leben gemacht haben. Dominic spielt Baccus, die Hauptrolle.
Also bitte, kulinarische Anregungen sind mehr als willkommen! Es dürfen nur keine Gourmet Zutaten drin sein, die hier unfindbar sind und man sollte dazu auch keinen Ofen brauchen, haben wir nämlich nicht. Ein Ofen ist hier eh nicht empfehlenswert , wenn man die Electric City Ausfallquote in betracht zieht.
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15. Mai 10 | uma devi
VON HUI BIS PFUI
Ich wachte auf mit superguter Laune. Die Sonne schien, der Himalaya war zu sehen, die Vögel zwitscherten, die Hühner gackerten und die Affen machten Liebe auf den Pinien. Unsere Gäste waren auch schon wach, sie hatten ungefähr 16 Stunden gepennt, nach einer langen Zugfahrt rauf von Varanasi. Nach der morgendlichen Routine (Hühnerstall saubermachen, Hühner rennen lassen, Kaffe trinken usw.) kam Patrick vorbei, ein Franzose der hier schon seit Monaten abhängt und zu meinem Glück Computerexperte ist und mein Laptop von sämtlichen Viren und Würmern befreit hat.
Als dann wie jeden Tag pünktlich um 11 der Strom ausfiel begaben wir uns dann hoch ins Dorf, assen Bread Pakore mit Bang Sosse und teilten uns eine Flasche Bier in Batschi's Shop. Als ich wieder zu hause ankam, verkündeten mir unsere Gaeste, dass sie heute ausziehen würden, weil sie Durchfall hätte und ein Zimmer mit Klo drin brauchte. Naja, stell ich mir doch unbequem vor, tausend Mal in der Nacht vom Hochbett runterzuklettern, weil man kacken muss. Und dann, wie vom heiteren Himmel schlug meine Laune um. Alles kotzte mich an. Woran das wohl lag? Am Mond? Weibliche Energie Umschwankung? Hmpf... Keinen Bock mich meiner Recycle Art zu widmen (dem entsprechend sahen meine Werke dann auch aus) und auch keinen Bock die Texte über die Käffer hier drum rum für die Webpage zu verfassen, obwohl ich mich doch freuen sollte, nun endlich eine bezahlte Tätigkeit gefunden zu haben. Dann kam auch noch der Kater von einer seiner Liebesattacken besessen, maunzte und schnurrte um mich rum und latschte andauernd über die Tastatur. So. Laptop zu. Alles Wurscht!
Nach Ewigkeiten kam dann auch Baba zurück. Endlich konnte ich meine schlechte Laune an einem Menschen rauslassen. Wie gemein! Er meinte dann nur: „Ich massier dich heute abend“ Hatte wohl ein schlechtes Gewissen, weil er den ganzen Nachmittag mit diesem reichen Goatypen in Batschi's Shop abgehangen hatte. Auch gut!
Ich wachte auf mit superguter Laune. Die Sonne schien, der Himalaya war zu sehen, die Vögel zwitscherten, die Hühner gackerten und die Affen machten Liebe auf den Pinien. Unsere Gäste waren auch schon wach, sie hatten ungefähr 16 Stunden gepennt, nach einer langen Zugfahrt rauf von Varanasi. Nach der morgendlichen Routine (Hühnerstall saubermachen, Hühner rennen lassen, Kaffe trinken usw.) kam Patrick vorbei, ein Franzose der hier schon seit Monaten abhängt und zu meinem Glück Computerexperte ist und mein Laptop von sämtlichen Viren und Würmern befreit hat.
Als dann wie jeden Tag pünktlich um 11 der Strom ausfiel begaben wir uns dann hoch ins Dorf, assen Bread Pakore mit Bang Sosse und teilten uns eine Flasche Bier in Batschi's Shop. Als ich wieder zu hause ankam, verkündeten mir unsere Gaeste, dass sie heute ausziehen würden, weil sie Durchfall hätte und ein Zimmer mit Klo drin brauchte. Naja, stell ich mir doch unbequem vor, tausend Mal in der Nacht vom Hochbett runterzuklettern, weil man kacken muss. Und dann, wie vom heiteren Himmel schlug meine Laune um. Alles kotzte mich an. Woran das wohl lag? Am Mond? Weibliche Energie Umschwankung? Hmpf... Keinen Bock mich meiner Recycle Art zu widmen (dem entsprechend sahen meine Werke dann auch aus) und auch keinen Bock die Texte über die Käffer hier drum rum für die Webpage zu verfassen, obwohl ich mich doch freuen sollte, nun endlich eine bezahlte Tätigkeit gefunden zu haben. Dann kam auch noch der Kater von einer seiner Liebesattacken besessen, maunzte und schnurrte um mich rum und latschte andauernd über die Tastatur. So. Laptop zu. Alles Wurscht!
Nach Ewigkeiten kam dann auch Baba zurück. Endlich konnte ich meine schlechte Laune an einem Menschen rauslassen. Wie gemein! Er meinte dann nur: „Ich massier dich heute abend“ Hatte wohl ein schlechtes Gewissen, weil er den ganzen Nachmittag mit diesem reichen Goatypen in Batschi's Shop abgehangen hatte. Auch gut!
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